Fahne/Chronik

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Die Vereinsfahne

Schon im frühen Altertum wurden im Morgenland Fahnen als Stammes- und Feldzeichen benutzt. Aber nicht nur beim Militär sondern auch im zivilen Bereich werden Fahnen benutzt, z.B. als Signalfahnen im öffentlichen Verkehr oder bei sportlichen Veranstaltungen. Fahnen von internationaler Bedeutung sind u.a. die weiße Fahne als Zeichen der Kapitulation und die Fahne mit dem roten Kreuz als Zeichen der Genfer Konvention. Schließlich werden von Körperschaften, die in der Öffentlichkeit geschlossen auftreten, Fahnen geführt. Dazu gehören die Vereinsfahnen.
Im Jahre 1886 entschloß sich der Gesangverein 1868 Kefenrod eine Vereinsfahne anzuschaffen. Leider sind keine Unterlagen mehr vorhanden, die Auskunft geben könnten, wer den Fahnenkauf anregte. Wir wissen nicht, wo sie angefertigt wurde, was sie gekostet hat und wie das Geld für die Fahne aufgebracht wurde. Ob und wann eine Fahnenweihe vorgenommen wurde, entzieht sich ebenfalls unserer Kenntnis. Im Fahnentuch ist die Jahreszahl 1886 aufgeführt, was darauf hinweist, dass sie in diesem Jahr gekauft wurde.
Im Fahnentuch lies man selbstbewußt den Spruch aufdrucken: „Deutsches Schwert und Deutscher Sang haben einen guten Klang“. Ein Spruch, an dem heute mancher Anstoss nimmt und den man heute sicherlich nicht mehr wählen würde.
Wir dürfen aber die Geschichte nicht mit der Brille von heute sehen, sondern müssen, soweit dies möglich ist versuchen, uns in die damalige Zeit um 1886 hineinzuversetzen. Nur dann werden wir diesen Fahnenspruch verständlich finden.
Wir wollen aber hoffen und wünschen, dass unsere Fahne noch viele Jahre in einer Zeit voller Frieden und ohne Schwerterklang dem Männerchor vorangetragen wird. Im Jahre 1993 wurde eine neue Fahne angeschafft und am 20. Mai während des Festgottesdienstes enthüllt.

 

Die Chronik

Wie uns die vorhandene Gründungsatzung vom 20. November 1868 zeigt, fanden sich 60 Kefenröder Männer zusammen, um in Kefenrod als aktive oder passive Mitglieder einen Gesangverein zu gründen. Das sie ihre selbst gestellte Aufgabe sehr ernst nahmen, geht aus dem § 1 der Statuten hervor, wo zu lesen ist: Der Zweck des Vereins ist den Kirchengesang zu heben und durch Einübung auch anderer Lieder, guter Gesänge ernsterer und heiterer Art geselliges Beisammensein zu pflegen und Anstand sowie edle Sitte zu fördern“. Aus dieser Gründungsurkunde Ist weiter ersichtlich, das der damalige Lehrer Heyl, der seit kurzem in Kefenrod als erster Lehrer tätig war sowohl 1. ,,Vorsitzender als auch Dirigent dieses Chores war. Aus Einzelaufzeichnungen entnehmen wir, dass 1886 die neue Fahne des Vereins geweiht worden ist.

Aus Darstellungen in alten Festbüchern und von Erzählungen alter Sänger ist uns bekannt, dass bereits um das Jahr 1890 Wertungssingen und Sängerfeste besucht wurden. So fuhr der Verein auf geschmückten Wagen nach Bad Orb, Wächtersbach und vielen anderen Orten. Eine Bürgermeisterwahl im Jahre 1893 führte im Dorf zu einem harten Wahlkampf und spaltete das Dorf in zwei Parteien. Dennoch blieb der Verein, wenn auch nicht in der alten Stärke, zusammen und sang besonders in der Kirche weiter.

Uns ist nicht bekannt, warum von 1901 – 1903 nicht gesungen wurde. Es heißt lediglich: ,,In dieser Zeit pausierte der Verein“.

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde Kefenrod berühmt in der Umgegend, weil es das Dorf der Vereine war Bis 1914 gab es hier 7 Vereine. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 wurde das Singen eingestellt.
Am 3. Dezember 1920 lud der damalige erste Lehrer, Herr Jüngling, die alten Sänger zur Neugründung des Vereins ein und konnte laut Protokoll, unterzeichnet von Herrn Lehrer Jüngling, mit 45 Sängern schon an Ostern zum Ostergottesdienst und an Pfingsten zum Pfingstgottesdienst in der Kirche auftreten. Aus dem Protokoll des Jahres 1921, geht hervor, dass in diesem Jahr noch die Sängerfeste in Vonhausen und in Leisenwald besucht wurden. Im Herbst des gleichen Jahres besuchte der Deutsch-Amerikaner Konrad Reutzel seinen Heimatort Kefenrod und lud den Verein zweimal zu einem gemütlichen Beisammensein ein.

Am 1. Januar 1922 wurde dann der erste Ball nach dem Krieg im Betz’schen Saale „Darmstädter Hof“ gefeiert. Es wurden an diesem Abend 4 Chöre gesungen und 3 Theaterstücke aufgeführt. Anscheinend ließ im Laufe des Jahres der Probenbesuch nach, denn für unentschuldigtes Fehlen wurde ein Strafgeld von 3 Mark festgesetzt. Im Protokoll beschwerte sich der Dirigent und 1. Vorsitzende, das der Probenbesuch wegen der schweren Erntearbeit und auch wegen Gleichgültigkeit sehr stark nachließ. Man muss aber auch annehmen, dass die Sangesmüdigkeit auf die beginnende Inflation zurückzuführen ist.
Der Deutsch-Amerikaner Konrad Reutzel schenkte dem Verein einen Dollar, das waren damals 500 Mark. Aber diese 500 Mark reichten bei weitem nicht aus, und so verzichtete Lehrer Jüngling auf eine Entlohnung in Bargeld und wünschte sich Sachleistungen. Die Zahl der Sänger ging auf 30 zurück. Am 28. Juni dieses Jahres machte der Verein mit der hiesigen Musikkapelle einen Ausflug nach llllnhausen, Kirchbracht, Fischborn und Hitzkirchen. An allen Orten wurde ,,Rast gemacht und zum Tänzchen aufgespielt“. Im Herbst war dann der Höhepunkt der Inflation. Nach einer Versammlung wurde ein Gläschen Apfelwein zum Preis von 5.000.000.000 Mark getrunken. Trotz all dieser Widrigkeiten, beschlossen die Sänger, einen Theaterabend zum 1.Januar 1924. Da in der Zwischenzeit die neue Währung in Kraft getreten war, wurde ein Eintritt von 40 Pfennigen erhoben. Von nun an ging es aufwärts. 1930 erkrankte Lehrer Jüngling und Herr Lehrer Sinner aus Bleichenbach, Herr Rausch und Herr Lehrer Menzer aus Kefenrod vertraten Herrn Jüngling. Herr Rausch wurde aber noch in diesem Jahr Chorleiter des Chores. Unter seiner Leitung nahm der Verein einen steilen Aufschwung. Es wurden Konzerte mit Herrn aus der Orchestervereinigung Büdingen und Solisten veranstaltet, Wertungssingen, Preissingen und Wettstreite besucht und dabei eine ganze Reihe von Preisen errungen. Die Weltwirtschaftskrise und die Arbeitslosigkeit in Deutschland bedrückten auch unseren Verein. Die Mitgliederbeiträge wurden herabgesetzt und das Chorleiterhonorar gekürzt.

Der Verein ist 1932 sehr aktiv. Die Vereinsführung lag in den Händen des Präsidenten Johannes Reifschneider.
Dann kam das Jahr 1933 und der Beginn des Nationalsozialismus. Aus Unterlagen geht hervor, dass bereits im Juni auf einer Versammlung das Deutschlandlied und anschließend das Horst Wessel-Lied gesungen wurde. Das Konzert im 1935 wurde ganz offiziell mit der Nationalhymne eröffnet. Aber dennoch sang der Chor an den kirchlichen Festtagen immer wieder in der Kirche. Besonders beachtenswert ist dann das Konzert im Januar 1936 in Grebenhain, wo man erstmals mit einem Bus hinfuhr. Im gleichen Jahr wurden dann die Gesangsvorträge in der Kirche eingestellt.

1937 wurde vor dem 2. Weltkrieg das letzte Protokoll geführt. Daraus geht hervor, dass in diesem Jahr 8 Vereine sich an einem Gruppensingen in Kefenrod beteiligt haben, und auch die Bevölkerung sehr regen Anteil an diesem musikalischen Ereignis größerer Art nahm.

Am 11. Februar 1948 gründen 35 namentlich aufgeführte Männer aus Kefenrod den Verein neu. Herr Rausch ist noch in russischer Kriegsgefangenschaft daher bittet man Herrn Lehrer Pietsch das Amt des Chorleiters zu übernehmen. Der 1. Vorsitzende ist Karl Müller. Ohne die Zulassung des Landratsamtes die Genehmigung der Militärregierung abzuwarten, beginnt Herr Lehrer Pietsch in der Schule mit den Proben und tritt mit dem Chor am 23. Mai 1948 zum ersten Mal in Hettersroth am Liedertag auf. Im August1948 kommt dann endlich die Zulassung zur Wiedergründung.

1949 wird am 29. und 30. Januar zum ersten Male wieder mit dem Turnverein gemeinsam ein Familienabend abgehalten.

Von 1950 ab bis 1953 gibt es keine Aufzeichnungen.

1954 tritt der 1. Vorsitzende Johannes Reifschneider ganz überraschend von seinem Amt zurück. Neuer Vorsitzender wird Wilhelm Schlögel.

Über das Jahr 1955 liegen keine Aufzeichnungen vor.

Das Jahr 1956 wird zu einem Jahr der Krisen. Zunächst erkrankt Herr Rausch ernstlich und ein geplantes Gemeinschaftssingen mit den Chören aus Büdingen, Bindsachsen und Kefenrod kann nicht stattfinden. Im Herbst verstirbt plötzlich und unerwartet der Ehrenvorsitzende Johannes Reifschneider im November gibt Wilheim Rausch seinen Chor in Kefenrod nach 26 jähriger Tätigkeit auf und gleichzeitig legt Wilhelm Schlögel sein Amt als 1.Vorsitzender nieder. Eine tiefe Niedergeschlagenheit überfällt alle Mitglieder unseres Chores. Heinrich Henrich und Karl Lutz werden vom Verein beauftragt, in Leisenwald bei Lehrer Fillsack nachzufragen, ob er gewillt ist, den Verein ab Januar

1957 zu übernehmen. Herr Fillsack leistet der Bitte der beiden Herren Folge und kommt im Januar 1957 nach Kefenrod. Die bei einem Wertungssingen in Hettersroth erreichten Bewertungen von zwei mal ,,hervorragend“ motivieren die Sänger zu neuen Aktivitäten. Heinrich Henrich wird 1. Vorsitzender.
Das 90. Jubiläumsfest unseres Vereines wurde am 2. November 1958 mit einem Konzert im Saale Kuhl eröffnet. Dieses Konzert kann wohl als ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte bezeichnet werden. Ein Streichquintett des Hess. Landestheaters Darmstadt trug zu dem großen Erfolg bei. Besonders die vom Chor und dem Quintett am Schluss dargebotenen Volkslieder entfesselten unter den Besuchern des Konzertsaales einen wahren Beifallssturm, wie er nur selten in einem dörflichen Konzertsaal gespendet wurde. Das eigentliche Fest wurde aber am 30. Mai bis 1. Juni 1959 gefeiert. Schirmherr war Landwirtschaftsminister Hacker aus Wiesbaden. Anlässlich seines Festbesuches ließ er es sich nicht nehmen, eine Reihe von landwirtschaftlichen Betrieben zu besichtigen. Der Minister war sehr beeindruckt von unserem Dorf und drückte dies auch aus.
Erwähnt werden muss noch, dass unser Chor beim Kreiswertungssingen der Gruppe Vogelsberg im Sängerkreis Gelnhausen mitwirkte und auf Grund seiner guten Noten dort die Berechtigung erhielt, am Bundesleistungssingen am 22. Mai 1960 in Dietzenbach teilzunehmen. Die Teilnahme am Bundesleistungssingen in Dietzenbach brachte uns leider nicht die von uns angestrebte Beteiligung am Bundeschorkonzert. Am 2. Advent des gleichen Jahres veranstaltete der Chor einen Chormusikabend in der Heilstätte des Landeswohlfahrtsverbandes in Schotten. Dieses Konzert hinterließ einen so nachhaltigen Eindruck, dass wir von dem Verwaltungsleiter für das nächste Jahr wieder eingeladen worden sind.
Das Jahr 1961 war von drei musikalischen Ereignissen geprägt. Zum ersten war das Kreiswertungssingen in Udenhain, wo wir mit sehr guten Noten hervorgingen. Als zweites folgte der gemeinsame Auftritt mit dem Männerchor Leisenwald zum ersten Kreis-Chorkonzert in Bad Orb. Das dritte musikalische Ereignis war das 2. Chorkonzert in der Lungenheilstätte Schotten, das dort einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.

Das Jahr 1962 war von wenigen Aktivitäten gezeichnet. Der Probenbesuch war sehr schlecht. Dennoch sind einige Dinge es wert beachtet zu werden. Da war zunächst das Waldfest zusammen mit Leisenwald im ,,Strauch“. Beide Chöre trafen sich dort an einem Sonntagnachmittag und erfreuten sich an gemeinsamen Wettspielen, gemeinsamem Singen und fröhlichem Beisammensein. Es war ein herrlicher Nachmittag! Das Kreis-Chorkonzert fiel aus, weil Bad Orb plötzlich Miete verlangte und der Sängerbund nicht bereit war, diese zu bezahlen. Ein Höhepunkt unserer musikalischen Arbeit war aber wieder unser Konzert in der Lungenheilstätte Schotten. Trotz der vorangegangenen Krise beteiligten sich hier eigentlich alle Sänger und es war ein großer Erfolg. Der Verwaltungsleiter hat sich im Nachhinein noch schriftlich beim Vorstand und Dirigenten für dieses wunderbare Konzert bedankt und ein neues Konzert in Aussicht gestellt.

1963 – In diesem Jahr sah es ganz anders aus. Sehr erfreulich war, dass 9 frühere Sänger wieder mitsangen und auch 8 neue junge Sänger zu uns trafen. Am 14. April veranstalteten wir gemeinsam ein Konzert mit Leisenwald in Leisenwaid und wiederholten dies in Kefenrod eine Woche später. Am 19. Mai fand anlässlich des 95 jährigen Bestehens unseres Vereines hier bei uns in Kefenrod das Wertungssingen der Untergruppe Vogelsberg statt. Beim Wertungssingen in Mittelgründau konnten wir in unserer Klasse den 2. Platz erringen. Am 10. November fand das Kreis-Chorkonzert in Bad Orb statt, wo wir begeistert daran teilnahmen. Der Höhepunkt des Jahres war wieder das Konzert in der Lungenheilstätte Schotten mit Schulkindern aus Leisenwald. Herr Oberinspektor Trinks, der anlässlich seines 40 jährigen Dienstjubiläums von uns zum Ehrenmitglied ernannt worden war, fand dieses Konzert so beeindruckend, da er uns gleich für das kommende Jahr wieder einlud.

Im Jahre 1964 wurden bei 2 Wertungssingen in Schlierbach und Ortenberg hervorragende Ergebnisse erreicht. Im Mittelpunkt des Jahres aber stand das ,,Hermann Löns-Konzert“ anlässlich des 50. Todestages des Dichters und Komponisten aus der Lüneburger Heide, wobei wir gemeinsam mit der Bläsergruppe des Jagdvereines ,,Hubertus“ aus Büdingen auftraten. Als Chorgemeinschaft mit den Chören aus Wolferborn und Leisenwald beteiligten wir uns wieder am Kreischorkonzert in Bad Orb. – Krönender Abschluss war das 5. Konzert in der Lungenheilanstalt Schotten, das uns an Ort und Stelle eine Wiedereinladung für 1965 einbrachte.

1965 – Nach fast 3-jähriger Planungs- und Bauzeit wurde am 4.9. die neue Mittelpunktschule eingeweiht. Alle Chöre der Verbandsgemeinden beteiligten sich an der Eröffnungsfeier unter der Leitung von Herrn Chorleiter Wolf aus Bintsachsen. Unser Chorleiter Alfred Fillsack wird der erste Schulleiter unserer Schule und gleichzeitig zum Rektor ernannt. – Im Herbst des gleichen Jahres werden zwei Wertungssingen in Büdingen und Birstein mit sehr guten Ergebnissen besucht. – Am 6. Konzert in der Heilstätte Schotten nehmen zum ersten Male auch Kinder der neuen Mittelpunktschule teil. Seit 1958 hatte sich der Männerchor an der Mitgestaltung des Gottesdienstes an Heilig Abend beteiligt. In diesem Jahr trafen zum 1. Mal auch die Kinder des Kinderchores auf, begleitet von einer Flötengruppe der neuen Mittelpunktschule.
1966 – Nach einer Karnevalsveranstaltung im Saale KuhI und einem gemeinsamen Auftritt mit dem MGV Wolferborn in Bad Orb beim Kreis-Chorkonzert in Bad Orb – übrigens mit sehr gutem Erfolg – nahmen wir am Prädikatswertungssingen zum 120. Jubiläum der ,,Sängervereinigung Wächtersbach“ in Wächtersbach mit hervorragendem Erfolg teil. Am 20. August beteiligten wir uns mit mehreren Liedvorträgen an der Einweihung der Turnhalle der Schule und der Mehrzweckhalle der Gemeinde Kefenrod. – Die Untergruppe Vogelsberg feierte am 29.10. ihr 10 jähriges Bestehen in der neuen Halle. – Nach unserem fast schon traditionellen Konzert in der Lungenheilstätte Schotten, beschlossen wir dieses Jahr mit einem Singen im Heiligabend-Gottesdienst.

1967 – Der Kinderchor gewinnt zunehmend an Bedeutung in unserem Vereinsleben. Er beteiligt sich am Kreis-Chorkonzert in Bad Orb, 2 Tage später am Frühlingskonzert im Saale Kuhl mit anschließendem ,,Maifeuer“ auf dem Nußberg und am 2. Juli am Wertungssingen anlässlich des 125 jährigen Bestehen der ,,Liedertafel Birstein“. Nach der Teilnahme am Wertungssingen der Untergruppe Vogelsberg am 4.11 – und dem 8. Konzert mit unserem Kinderchor in der Lungenheilstätte Schotten, beschlossen wir unsere Jahresarbeit mit dem Singen in der Kirche an Heilig Abend.

1968 – Ein besonderes Jahr. Es stand ganz unter dem Eindruck des 100 jährigen Bestehens unseres Vereines und des 6ojährigen Bestehens des Turnvereines Kefenrod. Letzteres feierten wir in einer beeindruckenden Feier am 11. Mai. Am 23. Mai begann unser Fest mit einem Festgottesdienst unter Mitwirkung des Männer- und Kinderchores. Das anschließende Totengedenken am Ehrenmal und auf dem Friedhof wird unvergesslich bleiben. Die Festpredigt hielt Herr Pfarrer Gensch. Bei der akademischen Feier wurden die noch lebenden Chorleiter Wilhelm Rausch, Rektor Pietsch und Heinrich Kehm besonders geehrt. Das Freundschaftssingen war für alle ein besonderes Erlebnis, da die Durchführung in der neuen Turnhalle zu einem wirklichen ungestörten Kunstgenuß wurde. – Der 1. Höhepunkt war wohl der große Bunte Abend“ u.a. mit Angelina Monti aus Italien, dem aus Funk und Fernsehen bekannten Willy Hagara und den 3 Connebells vom Saarländischen Rundfunk. Ein Festabend, wie ihn Kefenrod noch nie erlebt hatte. Der 2. Höhepunkt war ohne Zweifel das Prädikatswertungssingen am 26.05., wo sich 21 Chöre dem Vorsitzenden des Bundes Musikausschusses des HSB, Herrn Alexander v. Hamm, zur Kritik stellten. Der anschließende Festzug war wohl der absolute Höhepunkt unseres Festes zum 100 jährigen Jubiläum. Der Besuch von 2 Wertungssingen in Udenhain (1. Preis) und Wenings folgte wenig später. Keiner der noch lebenden Sänger wird unseren Auftritt am 29.09. in der Orangerie in Fulda beim Bundesleistungssingen vergessen – wo wir uns mit dem Lied ,,Suliko“ von V. Müller-Deck die Berechtigung zur Teilnahme zum Bundesleistungssingen ersangen“.

Am 20.11. – dem eigentlichen Gründungstag – stiftete die bürgerliche Gemeinde auf einer besonderen Erinnerungsversammlung den Wappenteller der Gemeinde. Das neue Gemeindewappen war aus Anlass des 100 jährigen Bestehens unseres Vereins federführend von unserem Vereinsmitglied Dr. med. Weil geplant und von dem Heraldiker, Herr Ritt, gezeichnet worden.
Alle Sänger und alle Chorleiter des MGV Kefenrod 1868 waren sich der Bedeutung des § 1 der Satzung durchaus stets bewusst und nehmen als Untertitel in der Namensbezeichnung ,,Chorgesang, moderne Unterhaltung, Heimatpflege“ auf.